Rainbow Mountain kurz zusammengefasst? Keine Elektrizität. Kein Empfang. Keine Zivilisation. Kein Garnichts. Nicht mal all zu viel Luft.
Abseits von allem. Nur du. Die Natur. Lamas. Schafe. Und traumhafte Aussichten.
So in etwa kann die Wanderung auf den berühmten Rainbow Mountain oder Vinicunca, wie er eigentlich heisst, beschrieben werden. Denn Peru hat vielmehr zu bieten, als nur den Macchu Picchu.
Eine Wanderung am Limit der eigenen Kräfte. Gedanken, einfach wieder umzudrehen. Stolz, es durchzuziehen und über die eigenen Grenzen zu sprengen.
Startschuss zum Abenteuer
Bereits am frühen Morgen, wenn selbst die Sonne in Cusco nicht mal daran denkt, aufzugehen, beginnt die ca. 4 Stündige Fahrt von Cusco aus. Erstmal geht es zu einem kleinen Dörfchen unmittelbar in der Nähe vom Startpunkt der Wanderung.
Kokain! Kokain!
Nach einem leckeren Peruanischen Frühstück und etwas Koka-Tee, gehts auch schon zum Startpunkt auf etwas knapp über 4’000 Metern Höhe.
Grundsätzlich wird von den Peruanern empfohlen, Koka-Tee gegen Höhenkrankheit zu trinken. Soll anscheinend helfen. Eigentlich schmeckt es irgendwie nach Pfefferminztee und ist auf jeden Fall etwas für die Todo-Liste für jede Perureise.
Persönlich habe ich das Glück, dass ich abgesehen von der knappen Luft selbst in der Höhe gut unterwegs bin und keine Probleme habe. Gibt einige Menschen, die mit der Höhe überhaupt nicht klarkommen. Selbst welche, die eigentlich Profisportler sind.
Ist oft genetisch bedingt.
Die Wanderung beginnt
Nach dem Frühstück im Dörfchen geht es nach einer kurzen Fahrt auch schon los mit der Wanderung. Bereits nach ein paar wenigen Minuten stehen auch schon die ersten Peruaner bereit und bieten dir die Möglichkeit, den gemütlichen Weg zu wählen und dich auf ein Pferd zu setzen und dich bin zur Spitze tragen zu lassen.
Ich hoffe, dass ich hierbei nicht sagen muss, wie schade es ist, diese Variante zu wählen.
Zu Fuss zu wandern ist die einmalige Erfahrung, über den eigenen Schatten zu springen, die Spitze zu erreichen und dafür verdammt stolz auf sich zu sein.
Nichtsdestotrotz denken nicht alle so, sodass auch einige junge Menschen den einfachen Weg wählen, um darauf an der Spitze ganz stolz ein paar Selfies von sich zu machen.
Naja!
Für alle anderen geht es während einer Wanderung von ungefähr drei Stunden über atemberaubende Natur hoch hinauf. Dabei begleiten dich andere Reisebegeisterte auf den Weg zu Spitze, während ihr gemeinsam die Wanderung geniessen könnt.
Oder alleine. So wie ich. Obwohl ich nicht alleine unterwegs war.
Aber ich mag Challenges und wollte unbedingt den Rekord von unserem Guide brechen.
Leider um ca. 30min verpasst.
Der Weg hinauf ist aufgrund der Lage wettertechnisch sehr abwechslungsreich. Keine idealen Verhältnisse, um ein optimales Outfit für die Wanderung zu wählen.
Mal ist es richtig kalt, und du bist froh, Handschuhe und eine Wohlmütze dabei zu haben. Dann ist es wiederum heiss und du ziehst alles bis auf dein T-Shirt aus.
Eine windundurchlässige Jacke dabei zu haben ist auf jeden Fall keine schlechte Idee ist. Auch wenn die Temperaturen manchmal ziemlich abkühlen, so genügt es ein paar Schichten Shirts und Pullis darunter zu tragen und wenn’s dann halt windet, noch die Jacke gegen den etwas bissigen Wind auszupacken.
Genau diese Zustände sind es auch, die dir neue, persönliche Grenzen aufzeigen und dich darüber wachsen lassen.
Dabei von atemberaubender Umgebung begleitet zu werden und ein paar süsse Lamas oder Schafe auf den Weg zu treffen, machen das ganze Erlebnis zu etwas einmaligen.
Unvergesslich!
Atemlos
Das einzige, was dir während dem Aufstieg fehlen könnte, ist etwas mehr Luft. Je weiter du dich der Spitze näherst, desto knapper wird die Luftzufuhr.
Zum einen, weil die Wanderung an sich schon ziemlich anstrengend ist.
Zum anderen, weil auf 5’200 Metern Höhe die Luft generell etwas knapper ist.
Doch dafür bekommst du auf der Spitze eine Aussicht, wie in einem Traum. Aus sieben verschiedenen, parallel verlaufenden Farben erscheint der Rainbow Mountain in voller Schönheit.
Der etwas andere Regenbogen.
Oben angekommen unbedingt sich einfach mal hinsetzen und den unvergesslichen Anblick geniessen.
Und auf sich verdammt stolz sein!
Wie viele Menschen können schon von sich behaupten, in dieser Höhe gewandert zu haben? Du bist einer davon!
Sprenge deine Grenzen!